Kardinal Reinhard Marx
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, wird am 25. Oktober im Kursaal zu Bad Honnef Nachfolger von Bundesminister a. D. Theo Waigel als “Aalkönig des Rheinlandes“. Das gab jetzt das Aalkönigkomitee bekannt, das diesen Beschluss einstimmig fasste. “Kardinal Reinhard Marx hat der Katholischen Kirche viele positive Impulse gegeben“, so begründete Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost, der Sprecher des Komitees, diese Wahl, “vor allem widmete er sich der Sozialen Frage in unserem Land.“ Dieser Herausforderung stelle sich Jahr für Jahr auch das Aalkomitee, das seit 2003 vielen hundert Jugendlichen bei wichtigen Sozialprojekten mit rund 200.000 Euro helfen konnte. Nach Wolfgang Clement, Lother Späth, Konrad Beikircher, Peer Steinbrück, Friedrich Merz, Hans-Dietrich Genscher, Rudolf Seiters, Jean-Claude Juncker und Theo Waigel wird Reinhard Marx der 10. Aalkönig der Neuzeit; Rosi Mittermaier war bislang die einzige Aalkönigin.
Im Mittelalter hatten sich schon Zisterzienser-Mönche auf Nonnenwerth dem Aalfang intensiv gewidmet und damit einen Beitrag zur Speisung der Mitbrüder sowie der Ärmeren der Bevölkerung geleistet. Diese Tradition hat das Aalkönigkomitee, wenn auch in anderer Weise, wiederaufleben lassen, um zum einen den Aalschokker Aranka zu retten und zum anderen mit bürgerschaftlichem Engagement soziale Projekte nachhaltig finanziell zu unterstützen.
Der 1953 im westfälischen Geseke geborene Reinhard Marx hat Theologie und Philosophie in Paderborn, Paris, Münster und Bochum studiert. 1979 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht. Von 1981 bis 1986 war er geistlicher Rektor des Sozialinstituts Kommende des Erzbistums Paderborn mit Sitz in Dortmund und Diözesanbeauftragter für die Betriebsseelsorge. Gleichzeitig setzte er seine Studien fort, promovierte zum Doktor der Theologie und wurde Professor für Christliche Gesellschaftslehre. 1996 wurde Reinhard Marx Weihbischof in Paderborn, 2001 Bischof des Bistums Trier. Ende 2007 folgte die Ernennung zum Erzbischof von München und Freising, 2010 die Aufnahme in das Kardinalskollegium.
Der nominierte Aalkönig 2013/2014 kennt aus eigenem Erleben eine Vielzahl von Gewässern und Flüssen – von der Pader über die Ruhr, Mosel und Saar bis hin zur Isar und zum Tiber. Im Frühjahr 2013 nahm er im Konklave der Kardinäle an der Wahl von Papst Franziskus teil. Als junger Vikar sammelte Reinhardt Marx bereits große Erfahrungen in der Seelsorge vor Ort. Als Bischof mischte er sich immer wieder in die Wirtschafts- und Sozialpolitik ein. So hat er gerade jüngst gefordert: “Die Katholische Kirche muss ihren Einsatz für Europa intensivieren.“ Das Vertrauen in die EU-Institutionen, eine Lösung zu finden, sei vor allem angesichts der vielen arbeitslosen Jugendlichen und Familien angeschlagen; hier müssten konkrete Schritte zur Entlastung der Betroffenen und zur Verbesserung der sozialen Verhältnisse getan werden.
Reinhard Marx ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Menschenrechte. Im Zentrum dieses Engagements stehen für ihn der Mensch und seine Würde, die er in der Welt der Wirtschaft immer wieder in Gefahr sieht. Deshalb lautet sein eindeutiges Plädoyer: “Die Ökonomie ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.“ Denn die Freiheit eines jeden Menschen sei von Gott geschenkt und daher unverhandelbar. Deshalb wählte er als Bischof das Wort “Wo der Geist des Herrn herrscht, dort ist Freiheit“ aus. Jüngst wies er Jugendliche darauf hin: “Der Heilige Geist gibt eine Kraft, die stärker ist als die Begeisterung für den FC Bayern und Borussia Dortmund zusammen.“ Er rief die Christen zu mehr Zuversicht auf und warnte vor allzu großen Zukunftsängsten: “Eine Kirche, die Angst hat, Christen, die Angst haben, sind nicht vom Geist erfüllt.“
Das Aalkönigkomitee freut sich, dass ein so prominenter und profilierter Mann der Kirche wie Reinhard Marx auf dem “Weg der Aalmonarchie“ mitgehen wird. Er hat stets Seen und Flüsse mutig durchquert und ließ sich nie von Fallenstellern beirren; auch verfing er sich nie in Zeesen und Reusen, sondern verfolgte beharrlich seinen Kurs des Glaubens, der Moral und Ethik. Das Rheinland ist ihm zeit seines Lebens nicht fremd geblieben: Des Öfteren war er auch hier in Bad Honnef dem “Cadenabbia der Kölner Kardinäle“, vor allem im KSI zu Gast. Seine Nominierung vor der Anna-Kapelle, vielfach auch als “Kleiner Vatikan von Rommersdorf“ bezeichnet, betrachtet das Aalkomitee deshalb als ein Symbol der engen Verbundenheit mit den Kirchen in der Arbeit für soziale Aufgaben in unserer Zeit. Aranka befindet sich gegenwärtig in der Werft zur Renovierung und wird in etwa 2 Monaten nach Bad Honnef zurückgeholt.
“Wir erwarten am 25. Oktober zur Krönung von Kardinal Reinhard Marx wieder ein volles Kurhaus“, so der Sprecher des Aalkönigkomitees, Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost. Die Vorbereitungen liefen bereits seit einiger Zeit auf hohen Touren; vor allem müssten nun wieder großherzige Sponsoren gewonnen werden. Denn ohne diese Unternehmen und Personen, die unser soziales Engagement unterstützten, könnten die wichtigen Ziele nicht erreicht werden, erneut vielen Kindern und Jugendlichen finanzielle Hilfen zuteil werden zu lassen.
Die Proklamationsrede auf Reinhard Marx wird der Aalkönig Theo Waigel halten; die Huldigungsworte wird der frühere Monarch Rudolf Seiters sprechen.
Eintrittskarten für das Aalkönigsfest können ab sofort bei Frau Tautz, Hotel Avendi, Tel. 02224/ 189471, e-mail: gtautz@avendi.de, bestellt werden.