Beerendonk und Figge
Am 13.04. war es soweit. Das knallrote Feuerwehrboot "RPL 7" der Freiwilligen Feuerwehr Remagen-Kripp fuhr mit zweimal 237 PS in den Toten Arm der Insel Grafenwerth ein. Die Besatzung vertäute die ARANKA längsseits, drehte und verschwand wieder um die Ecke stromaufwärts.
Was sich hier wie ein Schildbürgerstreich anhört, war von langer Hand geplant. Etwa alle 10 Jahre muss die ARANKA, Aalschokker und Bad Honnefer Wahrzeichen, in die Werft, um sich einer Generalinspektion zu unterziehen. Bezahlt werden diese wichtigen Arbeiten auch aus den Erlösen der Aalkönigsfeste, die vor zehn Jahren zur Rettung eben dieses Aalschokkers überhaupt ins Leben gerufen worden waren.
In der Oberwinterer Werft angekommen setzte die ARANKA auf ins Wasser gelassene Hellingwagen auf und wurde so per Seilwinde ins Trockene gezogen.
Mit von der Partie waren an diesem Tag neben den Mitgliedern des Aalkönigkomitees auch Annemie ten Haaf, Schwester von Willi Jansen, dem letzten Fischer von Bad Honnef, ferner Willi Berg, der sich früher um die ARANKA kümmerte und die beiden heutigen „Bootsmeister“ der ARANKA Klaus Figge und Rudi Beerendonk.
Klaus Figge, was genau passierte anschließend in der Werft?
Zunächst gab es erst mal einen 14 tägigen Baustopp, den die Denkmalschutzbehörde verordnete, so dass wir erst am 8. Mai mit den eigentlichen Arbeiten beginnen konnten. Vor allem ging es darum, den Zustand des Schiffes unter der Wasserlinie zu begutachten. Das Schiff wurde abgestrahlt. Mit Ultraschall wurde die Dicke der Außenhaut gemessen, um zu sehen, ob diese noch eine ausreichende Stärke hat. Mindestens 3,5 Millimeter muss der Stahl dick sein.
Wie war der Zustand des Schiffes?
Besser als wir erwartet haben. Die alte Dame ist einem sehr ordentlichen Zustand. Die Dicke der Außenwände war durchweg im grünen Bereich. Für notwendige Schweißarbeiten am Kajütendach hatten wir diese im Vorfeld völlig entkernt – wegen Brandgefahr. Danach haben wir den Kajütenboden von Rost befreit und anschließend Rostschutz aufgetragen. Das hat relativ lange gedauert, da wir die Arbeit im Bootsinneren wegen des intensiven Geruchs der Farbe regelmäßig unterbrechen mussten. Danach hat die Firma Kutzner mit den Schreinerarbeiten begonnen...
...und Sie waren fertig?
Von wegen! Wir haben währenddessen den Rumpf entrostet und vor allem unterhalb der Wasserlinie dreimal gestrichen, einmal mit Rostschutz und zweimal mit Lack. Dazwischen lag noch mal eine einwöchige Arbeitspause wegen Hochwasser. Insgesamt haben wir ca. 170 Stunden für die Renovierungsarbeiten investiert.
Wann kam die ARANKA zurück an ihren Liegeplatz?
Das war am 30. Juni. Die Werft benötigte unvorhergesehen den Liegeplatz im Trockendock. Zudem war ein großes Willkommensfest geplant anlässlich der Rückkehr des Schiffes. Dies fiel leider ins Wasser – ebenso wie das Ankertau der ARANKA im April bei der Verschleppung in die Werft. So kam es auf den letzten Metern des Rücktransports im wahrsten Sinne zu einer Verwicklung. Das hintere Ankertau der Aranka verfing sich in der Schraubenwelle des Feuerlöschbootes.
Wie bitte?
Ja, genau. Held des Tages war erneut DLRG Taucher Andreas Wirz. Bereits am Vortag barg dieser die Ankerkette der ARANKA. Pure Knochenarbeit. Und auch jetzt war er erneut sofort zur Stelle, um zu helfen. Er tat alles, um das Tau zu entwickeln, doch es saß einfach zu fest, so dass es letztendlich abgeschnitten werden musste. RLP 7 fuhr einschraubig zurück und musste sich nun selbst in die Werft begeben...
Der besondere Dank des Aalkönigkomitees gilt der Freiwilligen Feuerwehr Remagen-Kripp, insbesondere Schiffsführer Wolfgang Wirth und seiner Crew, DLRG Taucher Andreas Wirz, der Werft Oberwinter und ihrem Chef Günter Müller und natürlich Klaus Figge und Rudi Beerendonk.
Übrigens, im von Helmut Kloss gegründeten Verein Aranka e.V. können auch Sie zu einem Jahresbeitrag von 20 Euro Mitglied werden. Kontakt: aranka@raths.de.